Während die Anwendung von medizinischem Lachgas zur Beruhigung von Angstpatienten in Skandinavien oder den USA bereits weit verbreitet ist, gehört die Methode in deutschen Zahnarztpraxen noch nicht zum Standard. Doch auch hierzulande wenden immer mehr Zahnärzte und Kinderzahnärzte medizinisches Lachgas zur Sedierung (Beruhigung) bei Kindern an. Denn als besonders schonendes Verfahren eignet sich die sehr gut dosierbare Lachgas-Sedierung auch und gerade für die Behandlung von Kindern mit leichter bis mittelstarker Zahnarztangst. In diesem Beitrag erklären wir von KREDENT Kids Ihnen, wann Lachgas die bessere Alternative zu einer Narkose darstellt.
Was ist Lachgas und wie wirkt es?
„Lachgas“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Distickstoffmonoxid (N2O). Zwar wurde die schmerzstillende und sedierende Wirkung von Lachgas bereits im 18. Jahrhundert entdeckt. Es dauerte aber noch bis zum Jahr 1844, bis es der US-amerikanische Zahnarzt Horace Wells erstmals in der Praxis einsetzte.
Heute wenden Zahnärzte das medizinische Lachgas nicht hauptsächlich wegen seiner (ohnehin eher mäßig ausgeprägten) schmerzstillenden Wirkung an, sondern vor allem wegen seiner beruhigenden und angstlösenden Wirkung. Zur effektiven Reduzierung des Schmerzempfindens wird wie bei allen anderen Patienten auch eine örtliche Betäubung vorgenommen (Spritze).
Was ist das Ziel einer Lachgas-Sedierung bei Kindern?
Kinder mit leichter bis mittelstarker Angst vor einer zahnärztlichen Behandlung können mit der Lachgas-Sedierung effektiv und dabei besonders schonend beruhigt werden. Weil das Lachgas im Körper nicht verstoffwechselt wird, sind bei der Lachgas-Sedierung durch einen geschulten und zertifizierten Zahnarzt auch keinerlei Nachwirkungen zu erwarten. Während der gesamten Behandlung bleibt die kleine Patientin oder der kleine Patient bei vollem Bewusstsein und kann jederzeit auf alles reagieren. Das Kind nimmt die Behandlung aber nicht mehr als angsteinflößend und langwierig wahr, sondern kann dieser sehr viel entspannter begegnen als ohne Sedierung.
Kann die Lachgas-Sedierung eine Vollnarkose ersetzen?
Die Lachgas-Sedierung und die Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) haben weder die gleiche Wirkung, noch sind sie in Bezug auf ihre Neben- und Nachwirkungen vergleichbar. Während die Anwendung von Lachgas lediglich die Angst vor der Behandlung reduziert und dabei beruhigend wirkt, verliert der Patient bei einer Narkose komplett das Bewusstsein und muss künstlich beatmet werden.
Insgesamt ist eine Vollnarkose mit deutlich höheren Risiken verbunden als eine Sedierung mit Lachgas. Jedoch kann die Narkose bei Kindern und Erwachsenen mit einer sehr ausgeprägten Zahnarztangst die einzige Möglichkeit darstellen, eine notwendige Zahnbehandlung (wie eine Wurzelbehandlung) überhaupt durchführen zu können.
Die Lachgas-Sedierung ist dann eine sehr gute (und die bessere) Alternative zur Narkose, wenn Patienten zwar einige Angst vor der Behandlung haben, sich aber nicht grundsätzlich gegen diese sträuben. Denn bei der Lachgas-Sedierung muss der Patient ein Stück weit mitarbeiten und den Anweisungen des Arztes folgen können.
Wie wird in der Zahnarztpraxis das Lachgas bei Kindern angewendet?
Die kleine Patientin oder der kleine Patient muss während der Behandlung eine kleine Nasenmaske tragen, über die in der Regel zunächst reiner Sauerstoff zugeführt wird. Zahnärzte binden das Anlegen der zumeist bunten Nasenmaske möglichst in eine lustige Geschichte ein, die das Kind zusätzlich beruhigen kann. Nach kurzer Zeit beginnt der Arzt mit einer geringen Lachgaskonzentration, die in Stufen von zehn Prozent erhöht werden kann. Eine Konzentration von 20 bis 30 Prozent ist häufig schon ausreichend, um eine Sedierung zu erzielen, die eine problemlose Behandlung ermöglicht. Während der Behandlung übermittelt ein Pulsoxymeter die Werte des Pulsschlags und der Sauerstoffsättigung im Blut. Nach der Behandlung dauert es dann nur wenige Minuten, bis die Wirkung des Lachgases nachlässt und das Kind sich wieder wie immer verhält.
Gibt es Ausschlussgründe für die Anwendung von Lachgas bei Kindern?
Die Sedierung mit Lachgas gilt als sicheres und schonendes Verfahren zur Beruhigung kleiner (und großer) Angstpatienten. Dennoch gibt es natürlich auch hier Gegenanzeigen (Kontraindikationen) für die Anwendung. Dazu gehören Atemwegserkrankungen, stärkere Erkältungen, Mittelohrentzündungen und nicht zuletzt auch Verhaltensstörungen, die ein notwendiges kooperatives Verhalten unmöglich machen.
Noch Fragen? Gerne für Sie da: Ihr Zahnmedizinisches Zentrum KREDENT in Krefeld
Sie haben noch weitere Fragen zum umfassenden Themenkomplex „Lachgas-Sedierung und Narkose bei Kindern“? Als Zentrum für Kinderzahnheilkunde in Krefeld sind wir bei KREDENT auf die altersgerechte Behandlung von Kindern spezialisiert. Wir helfen Ihnen bei allen Anliegen sehr gerne weiter und freuen uns auf Ihren Anruf.