„Die fallen doch ohnehin aus.“ Diesen Satz zum Thema Milchzähne haben Sie mit Sicherheit schon einmal gehört und vielleicht sogar selbst in einer ähnlichen Form gesagt. Das ist jedoch ein Trugschluss, denn auch Milchzähne müssen gepflegt werden – frei nach dem Motto: je früher, desto besser. Sobald sich die Kariesbakterien nämlich einmal im Mundraum festgesetzt haben, lassen sie sich nicht mehr so schnell loswerden. Sie verbreiten sich und befallen später auch das bleibende Gebiss.
Ab dem sechsten Monat: täglich zweimal putzen
Für Sie ist das Zähneputzen längst Routine geworden: morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen. Ihr Kind empfindet das Putzen der Zähne anfangs aber noch als lästig. Deswegen sollten Sie es so früh möglich daran gewöhnen. Die ersten Zähne zeigen sich in der Regel ab dem sechsten Monat. Das ist das Zeichen: Jetzt beginnt das tägliche Zähneputzen. Anfangs übernehmen Sie das. Ab dem zweiten Lebensjahr sollte Ihr Kind die Bürste aber selbst in die Hand nehmen. Ein bisschen Kontrolle und Hilfe schadet jedoch nicht. In diesem Alter steht außerdem auch der erste Kinderzahnarztbesuch an. Ihr Kind gewöhnt sich somit an den Zahnarzt und es ist dadurch unwahrscheinlicher, dass es eine Zahnarztangst entwickelt.
Auf die Zahnbürste und die Zahnpasta kommt es an
Es gibt spezielle Kinderzahnbürsten. Die sind weich, besonders klein und haben abgerundete Borsten. Geben Sie einen kleinen Klecks Zahnpasta auf die Bürste – am besten Kinderzahnpasta. Die enthält weniger Fluorid und schmeckt besser. Der Fluoridanteil sollte 550 ppm nicht überschreiten und darüber hinaus empfiehlt es sich, zwei Zahnpasten zu verwenden, falls das Kind noch dazu neigt, die Zahnpasta zu verschlucken. Die Fluoridzahnpasta kommt dann nur einmal am Tag zum Einsatz. Genug Auswahl haben Sie übrigens. Das Magazin Öko-Test hat 2019 64 Zahnpasten für Kinder getestet; ein Großteil erhielt die Noten „sehr gut“ und „gut“.
KAI gegen Karies – so putzen Sie die Zähne richtig
KAI steht für:
- Kauflächen
- Außenflächen
- Innenflächen
Das Akronym beschreibt die Reihenfolge, in der die Zähne geputzt werden sollen, und es hilft Ihren Kindern dabei, eine Routine zu entwickeln. Wenn Ihre Kinder sich an die KAI-Methode halten, gibt es nur noch eine Sache zu beachten: Zahnpasta nach dem Putzen nicht ausspülen! Es reicht, den Schaum auszuspucken. So kann das Fluorid seine schützende Wirkung entfalten und die Karies fernhalten. Falls Ihr Kind ein Zahnputzmuffel ist, helfen Lieder und elektrische Zahnbürsten mit Melodien. Die motivieren Ihren Nachwuchs und machen ihn zum Zahnputzmeister.
Zur Zahnpflege gehört auch die Ernährung
Wir alle wissen: Kinder lieben Zucker. Ob Dauerlutscher, Weingummi, Schokolade oder Fruchtsaft – all diese Lebensmittel enthalten Zucker, viel Zucker. Das ist schädlich für die Zähne. Daher sollten Ihre Kinder so wenig zuckerhaltige Nahrungsmittel wie möglich zu sich nehmen. Vorsicht auch bei Getränken! Viele stecken voll von diesem Süßmittel. Geben Sie Ihren Kindern lieber Wasser und sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung mit unbehandelten Nahrungsmitteln und Vollkornprodukten. Das Kauen ist ein Teil der Zahnpflege. Es löst Beläge und wirkt unterstützend.