Damit Kinder das Zähneputzen eigenständig in ihren Alltag integrieren, ist es Ihre Aufgabe als Eltern, diesen Vorgang nicht nur zu einem täglichen Ritual umzugestalten, sondern den Kindern auch zu vermitteln, dass das Zähneputzen Spaß machen kann.
Zu lernen, sich täglich mit der Zahnpflege auseinanderzusetzen, ist Teil der Erziehung. Gerade bei Kindern im Alter von 2 bis 3 Jahren gehört die trotzige Reaktion zur geistigen Entwicklung. Mit Druck und Drohungen kommen Eltern daher in diesem Fall nicht weiter, da ein bockiges Kind meistens den längeren Atem hat. Zähneputzen ist aber gerade bei Milchzähnen wichtig, da diese weicher und anfälliger für Karies sind. Wir zeigen, welche Tricks helfen, Kindern das Zähneputzen schmackhaft zu machen und sie an den täglichen Vorgang zu gewöhnen.
Zähneputzen will gelernt sein
Kleinkinder haben schon früh die Neigung, sich gegen bestimmte Anweisungen der Eltern zu widersetzen. Wenn ein Kind keine Lust auf das Zähneputzen hat, hilft auch kein Argument der Eltern, das erklärt, weshalb die Routine wichtig ist. Das Thema kann dann für Sie schnell zum nervenaufreibenden Akt werden, wenn Ihr Kind das Zähneputzen immer wieder vergisst oder sich sogar weigert. Das kann mit kindlichen Ängsten zusammenhängen, die eng verbunden sind mit der Lustlosigkeit, ins Bett zu gehen, oder weil erwartet wird, dass es wehtut.
Milchzähne sind anfälliger
Das Zähneputzen ist jedoch gerade bei Milchzähnen wichtig und sollte auch frühzeitig in den Alltag integriert werden. Milchzähne haben keinen so harten Zahnschmelz wie die zweiten Zähne und sind dann auch anfälliger für Karies. Süßigkeiten, Zucker und durch Essen verursachte Säuren greifen den Zahn an. Daher ist die Pflege besonders notwendig, so dass es nicht genügt, sich zu sagen, sie fallen irgendwann sowieso aus. Die Milchzähne bestimmen mit, dass ein Kind kauen und sprechen lernt. Dazu sind sie bereits der Platzhalter für die nächsten Zähne und bilden die Basis für ein gesundes Gebiss oder die Anfälligkeit für Zahnfäule.
Tipps und Tricks – Rituale und Motivation
An das Zähneputzen müssen sich Kinder gewöhnen. Empfohlen wird es ab dem 6. Lebensmonat, wenn die ersten Milchzähne durchbrechen. Hier genügt ein dünner Streifen Zahnpasta einmal am Tag, am besten am Abend vor dem Schlafengehen.
Während das Zähneputzen bei Säuglingen noch gut klappt, wird die Selbstständigkeit des Kleinkindes dann manchmal zum Problem. Sie können Ihr Kind dann nicht zwingen oder ihm die Arbeit vollständig abnehmen. Wichtig bleibt, dass es lernt, den Vorgang selbst in die Tat umzusetzen, und es zur täglichen Routine zu machen. Hilfreich ist ein bestimmtes Ritual, auf das sich Ihr Kind freut.
Spaß und Wiederholung
Nicht sinnvoll sind Drohungen oder der tägliche Zwang. Besser ist es, Kindern das Zähneputzen liebevoll mit Spaß und Kreativität zu vermitteln, z. B. durch das Erzählen einer Geschichte oder das Singen von Liedern. Daneben kann auch erklärt werden, wieso die Säuberung notwendig ist. Die Aufgabe der Eltern bleibt, das Kind immer wieder an das Zähneputzen zu erinnern oder es aufzufordern, sich nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen die Zähne zu reinigen. Auch können Sie zeigen, wie die Zähne richtig geputzt werden. Das ist horizontal über die obere Kiefernfront sinnvoll, ohne gegen das Lippenbändchen zu stoßen.
So macht das Zähneputzen auch Kindern Spaß
Selbstverständlich ist jedes Kind anders gestrickt, so dass es keine pauschale Empfehlung gibt, die bei jedem Kind wirkt. Trotzdem sind viele Erfahrungen von Eltern hilfreich, um Kindern das Zähneputzen beizubringen und dabei das Ganze mit Spaß und Spiel zu vermitteln. Manchmal ist es auch notwendig, die Zähne bei kleinen Kindern noch einmal nachzuputzen. Wenn das Kind dann weiß, dass bei schlechter Umsetzung noch einmal Zeit für das Zähneputzen anfällt, versucht es, die Zähne so gut wie möglich zu säubern. Auch ein gemeinsames Putzen kann in der ersten Zeit praktisch sein.
Diese Tipps können Sie bei Ihrem Kind ausprobieren
- Kinder greifen lieber zu lustigen und kindgerechten Zahnbürsten mit bevorzugten Themen, z. B. Disney, Barbie oder Spongebob.
- Wenn ein Kind die Zahnpasta selbst auswählen kann, schmeckt sie auch.
- Als Spiel ist das Zähneputzen spannend, z. B. als Jagd auf „bunte Bakterien“.
- Zähneputzen macht Spaß, wenn dabei gesungen oder eine Geschichte erzählt wird.
- Gemeinsames Zähneputzen mit Faxen im Spiegel ruft Gelächter hervor und weckt die Freude, es immer wieder zu tun.
- Es gibt auch elektrische Zahnbürsten für Kinder, die eine schnellere Reinigung möglich machen